Persönliches Osteoporose-Risiko testen
SelbsttestBist du über die Gesundheit deiner Knochen besorgt? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob du möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Osteoporose hast? Osteoporose ist eine Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt, bis es zu spät ist. In diesem Selbsttest hast du die Möglichkeit, dein persönliches Osteoporose-Risiko einzuschätzen und, falls notwendig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Wenn du zunächst mehr über das Krankheitsbild Osteoporose erfahren möchtest, dann wirf gerne einen Blick in den zugehörigen Beitrag.
Hinweis: In diesem Beitrag werden Männer und Frauen häufig geschlechtsspezifisch angesprochen. Dennoch sollen sich ausdrücklich alle Personen, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechtsidentität, angesprochen fühlen – die vorgestellten Informationen sind für Menschen aller Geschlechter relevant und hilfreich.
Früherkennungsmaßnahmen sind entscheidend, um Osteoporose rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der erste Schritt besteht darin, dein eigenes Bewusstsein für diese schleichende Erkrankung zu schärfen, da selbst erfahrene Ärzt:innen bei typischen Symptomen wie intensiven Rückenschmerzen – besonders bei älteren, schlanken Frauen – nicht immer sofort an Osteoporose denken. Auch vor Operationen wird bei postmenopausalen Frauen häufig keine Knochendichtemessung durchgeführt, obwohl dies ratsam wäre. Dieser Selbsttest dient also dazu, dich für dieses Thema zu sensibilisieren und dir einen Anstoß zu geben, über dein persönliches Risiko nachzudenken. Die hier in der Checkliste gestellten Fragen basieren auf langjähriger Erfahrung und sollen dir eine Orientierung bieten (siehe OSD e.V.; in Anlehnung an Prof. Dr. Bartl, Facharzt für Innere Medizin).
Beachte: Diese Checkliste mit zugehöriger Auswertung ist kein Ersatz für eine professionelle Diagnose oder Behandlung. Bei ernsthaften Sorgen um deine Gesundheit solltest du immer eine ärztliche oder psychologische Fachperson aufsuchen.
Checkliste
In den kommenden Abschnitten erwarten dich eine Reihe von Aussagen, die dir dabei helfen, dein persönliches Osteoporoserisiko zu identifizieren. Nimm dir für jeden Abschnitt ausreichend Zeit und beantworte jede Frage mit einem klaren Ja oder Nein. Achte dabei auf die geschlechtsspezifischen Fragen (siehe frauen- bzw. männerbezogene Faktoren) und beantworte nur den Abschnitt, der auf dich zutrifft. Notiere dir die Anzahl der Ja-Antworten am besten gleich auf einem Blatt Papier, damit du sie am Schluss zusammenzählen und auswerten kannst.
Familiäre Vorbelastung
- Mindestens ein Elternteil hatte Knochenbrüche ohne ersichtlichen Grund.
- Mindestens ein Elternteil hatte einen Rundrücken.
Persönliche Gesundheitsmerkmale
- Ich bin älter als 60 Jahre.
- Ich bin untergewichtig oder habe deutlich an Gewicht verloren.
- Ich fühle mich schwach und krank.
- Ich bin sehr schlank.
- Ich hatte einen Knochenbruch nach dem 50. Lebensjahr.
- Bei mir wurde eine niedrige Knochendichte gemessen.
Körperliche Verfassung
- Ich habe als Kind wenig Sport getrieben.
- Ich treibe keinen Sport und bewege mich wenig.
- Ich bin länger bettlägerig oder auf den Rollstuhl angewiesen.
- Ich komme weniger als eine halbe Stunde täglich an die Sonne.
Frauenbezogene Faktoren
- Die Wechseljahre begannen bei mir vor dem 45. Lebensjahr.
- Meine Eierstöcke mussten früh operativ entfernt werden.
- Ich habe mehrere Kinder geboren.
Männerbezogene Faktoren
- Bei mir wurde ein niedriger Testosteronspiegel gemessen.
Ernährungsgewohnheiten
- Ich verzehre selten Milch, Käse und Milchprodukte.
- Ich esse selten frisches grünes Gemüse.
- Ich esse täglich Fleischgerichte.
- Ich esse häufig Fast Food oder verpackte Nahrung.
- Ich verwende häufig und gerne Zucker.
Lebensstilfaktoren
- Ich rauche (täglich eine Schachtel oder mehr).
- Ich trinke mehr als 3 Dosen zuckerhaltige Getränke (z. B. Cola) pro Tag.
- Ich trinke täglich mehr als zwei alkoholische Getränke.
Bestehende Erkrankungen
- Ich habe eine Überfunktion der Schilddrüse.
- Ich habe eine chronische Nieren- oder Lebererkrankung.
- Ich habe eine entzündliche Darmerkrankung.
- Ich habe Diabetes.
- Ich habe oft Verdauungsprobleme (z. B. Blähungen, Durchfall).
Medikamenteneinnahme
- Ich musste länger als ein halbes Jahr Prednison, Heparin, Marcumar oder Cortison einnehmen.
- Ich musste länger als ein halbes Jahr Tranquilizer, Psychopharmaka oder Mittel gegen Epilepsie einnehmen.
Auswertung
Nachdem du alle Fragen für dich beantwortet und gezählt hast, wie oft du diese mit Ja beantwortet hast, kannst du nun in die Auswertung übergehen. Jedes Ja zählt als ein Punkt. Hast du beispielsweise 6 Fragen mit Ja beantwortet, hast du 6 Punkte erreicht. Dementsprechend wäre für dich die Auswertungskategorie Mäßiges Risiko relevant.
Niedriges Risiko (0 bis 4 Punkte)
Dein Risiko, Osteoporose zu entwickeln, scheint gering zu sein. Achte weiterhin auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.
Hinweis: Wirf gerne einen Blick in die Mediathek und probiere verschiedene Bewegungsübungen aus. Außerdem findest du dort Informationen zu gesunder Ernährung sowie Rezeptideen – viel Spaß beim Ausprobieren!
Mäßiges Risiko (5 bis 7 Punkte)
Dein Risiko ist erhöht. Es wäre sinnvoll, deinen Hausarzt oder deine Hausärztin auf das Thema Osteoporose anzusprechen und präventive Maßnahmen zu besprechen.
Hinweis: In einem separaten Beitrag hier in der Mediathek erfährst du, wie du dich auf einen ärztlichen Termin vorbereiten und die kurze verfügbare Zeit im Behandlungszimmer optimal für dich auszunutzen kannst.
Hohes Risiko (8 und mehr Punkte)
Dein Risiko, eine durch Osteoporose bedingte Fraktur zu erleiden, ist hoch. Eine ärztliche Untersuchung und ein konsequentes Vorsorgeprogramm sind dringend zu empfehlen. Regelmäßige Knochendichtemessungen mittels DXA sollten in mindestens zweijährlichen Abständen durchgeführt werden.
Hinweis: Dieser Test kann eine Untersuchung und das Gespräch mit ärztlichem Fachpersonal nicht ersetzen.
Osteoporose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die das Skelettsystem betrifft und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Frakturen und Einschränkungen der Mobilität führen kann. Durch präventive Maßnahmen und eine frühzeitige Diagnose kannst du jedoch viel tun, um deine Knochengesundheit zu erhalten. Indem du auf eine gesunde Lebensweise achtest und mögliche Risikofaktoren minimierst, kannst du die Wahrscheinlichkeit von Frakturen reduzieren und eine gute Lebensqualität bewahren.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.