Osteoporose (Knochenschwund) erklärt
BeitragBist du besorgt um die Gesundheit deiner Knochen? Oder möchtest du sicherstellen, dass du auch in späteren Lebensjahren noch fit und vital bist? Osteoporose ist eine oft unterschätzte Erkrankung, die erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben kann. In diesem Beitrag erfährst du daher alles rund um das Krankheitsbild Osteoporose – von den Ursachen und Symptomen bis hin zu Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten.
Hinweis: In diesem Beitrag werden Männer und Frauen häufig geschlechtsspezifisch angesprochen. Dennoch sollen sich ausdrücklich alle Personen, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechtsidentität, angesprochen fühlen – die vorgestellten Informationen sind für Menschen aller Geschlechter relevant und hilfreich.
Allgemeines Krankheitsbild
Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, ist eine chronische Erkrankung des Skelettsystems, die sich durch poröse und brüchige Knochen auszeichnet. Der Begriff stammt aus dem Griechischen osteo (Knochen) und poros (Pore bzw. Loch). Diese Bezeichnung verdeutlicht das Hauptmerkmal der Erkrankung: Es entstehen Löcher oder Poren in den Knochen, was zu einer Abnahme der mineralischen Substanz des Knochens (Knochendichte) und somit zu einer erhöhten Frakturgefahr führt. Bei dieser Erkrankung werden also Knochen porös und weniger belastbar, was häufigere Knochenbrüche und eine erschwerte Knochenheilung zur Folge hat. Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die jeden Knochen im Körper betreffen kann, wobei bei Betroffenen häufig die Wirbelkörper, die Hüfte und der Unterarm brechen.
Entgegen weit verbreiteter Annahmen betrifft Osteoporose nicht nur ältere Personen. Es gibt zwei Hauptformen – die primäre und die sekundäre Osteoporose:
- Die primäre Osteoporose tritt ohne erkennbare Ursache auf und betrifft vor allem ältere Menschen und Frauen bzw. menstruierende Personen aufgrund hormoneller Veränderungen nach der Menopause.
- Die sekundäre Osteoporose ist hingegen Folge einer anderen Grunderkrankung oder Medikamenteneinnahme und kann auch jüngere Menschen betreffen.
Besonders häufig tritt Osteoporose bei Frauen ab 45 und Männern ab 55 Jahren auf, wobei Frauen aufgrund hormoneller Veränderungen nach der Menopause mehr als doppelt so häufig betroffen sind. Das Frakturrisiko steigt mit dem Alter, insbesondere ab dem 65. Lebensjahr bei Frauen und ab dem 75. Lebensjahr bei Männern. Osteoporose ist also eine multifaktorielle (d. h. vielschichtige) Erkrankung, die durch verschiedene Faktoren wie Lebensstil, Vorerkrankungen, bestimmte Medikamente und ein erhöhtes Sturzrisiko beeinflusst wird.
Symptomatik
Die Symptomatik der Osteoporose entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt, da die Erkrankung in frühen Stadien meist keine Beschwerden verursacht. Erst mit fortschreitendem Knochenabbau treten erste Symptome auf, die oft unspezifisch sind und leicht übersehen werden können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Rückenschmerzen: Diese treten häufig nach einem Sturz oder durch kleine Wirbelkörperfrakturen auf und können chronisch werden, die Bewegungsfreiheit einschränken und die Lebensqualität beeinträchtigen.
- Verminderte Körpergröße: Eine Abnahme der Körpergröße um mehr als 4 cm und die Bildung eines Rundrückens, auch bekannt als „Witwenbuckel”, sind charakteristische Zeichen der Osteoporose. Diese Veränderungen resultieren aus den Frakturen und Verformungen der Wirbelkörper.
- Frakturen bei geringfügigen Belastungen: Knochenbrüche, die bei minimalen Belastungen oder leichten Stürzen auftreten, sind ein deutliches Symptom. Häufig betroffene Bereiche sind die Wirbelkörper, die Hüfte und die Unterarme.
- Eingeschränkte Mobilität: Schmerzen und Frakturen können die Beweglichkeit erheblich einschränken, was die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt.
- Muskelschwäche und Muskelkrämpfe: Diese können durch eine verminderte Aktivität und einen damit verbundenen Abbau der Muskulatur sowie durch die Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.
Beachte: Solltest du diese Symptome bei dir selbst bzw. bei anderen bemerken oder allgemein ein erhöhtes Risiko haben, ist es entscheidend, sie ernst zu nehmen. Zögere also nicht, ärztlichen Rat einzuholen.
Diagnose & Behandlung
Die Diagnose von Osteoporose erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Eine der gängigsten Methoden zur Diagnose ist die Knochendichtemessung (DEXA-Scan), die das Frakturrisiko abschätzen kann. Zusätzlich zu den DEXA-Scans können auch Röntgenaufnahmen und Bluttests durchgeführt werden, um mögliche zugrunde liegende Ursachen zu identifizieren und den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen.
Die Behandlung von Osteoporose ist interdisziplinär und umfasst in der Regel eine Kombination aus den folgenden Methoden:
- Medikamentöse Therapie: Bisphosphonate, eine Hormonersatztherapie und andere Medikamente können helfen, den Knochenabbau zu hemmen oder den Knochenaufbau zu fördern.
- Ernährungsumstellung: Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung ist entscheidend für die Knochengesundheit. Kalzium findet sich z. B. in Milchprodukten, grünem Blattgemüsen und angereicherten Lebensmitteln, während Vitamin D durch Sonnenlicht und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden kann. In Absprache mit einer ärztlichen Fachperson können Ergänzungsmittel ebenfalls hilfreich sein, wenn die Ernährung allein nicht ausreichend ist.
- Bewegungstherapie: Gewichtstragende und muskelstärkende Übungen (z. B. Gehen, Tanzen oder leichtes Krafttraining) können die Knochenfestigkeit verbessern und das Sturzrisiko reduzieren. Außerdem tragen Maßnahmen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur dazu bei, Frakturen vorzubeugen.
- Lebensstiländerungen: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sollten vermieden werden, da beides den Knochenabbau fördern kann.
Beachte: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine individuell angepasste Therapie sind wichtig, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen und deine Lebensqualität zu verbessern.
Risikofaktoren & Prävention
Das Risiko für Osteoporose wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter:
- Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, besonders bei Frauen nach der Menopause und bei Männern ab 75 Jahren.
- Geschlecht: Frauen sind aufgrund hormoneller Veränderungen nach der Menopause oder einer ausbleibenden Periode besonders gefährdet.
- Genetik: Eine familiäre Vorgeschichte von Osteoporose erhöht das Risiko.
- Körpergewicht: Untergewicht oder niedrige Knochendichte können das Risiko erhöhen.
- Lebensstil: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und eine unausgewogene Ernährung tragen zur Knochenentmineralisierung bei.
- Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil schwächt die Knochenstruktur.
- Mangel an Kalzium und Vitamin D: Eine unzureichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D kann die Knochendichte verringern und somit das Risiko für Osteoporose erhöhen. Kalzium ist essenziell für den Aufbau und Erhalt starker Knochen, während Vitamin D die Aufnahme von Kalzium im Körper unterstützt.
- Medikamente: Langfristige Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortikosteroide (Steroidhormone) kann das Risiko erhöhen.
- Erkrankungen: Chronische Krankheiten wie Rheumatoide Arthritis oder Schilddrüsenüberfunktion können das Risiko ebenfalls steigern.
Prävention ist das A und O im Umgang mit Osteoporose. Durch eine frühzeitige und kontinuierliche Prävention kann das Risiko erheblich reduziert werden. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Kalzium und Vitamin D, regelmäßige körperliche Aktivität, der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie die Vermeidung von Untergewicht sind entscheidende Maßnahmen. Regelmäßige Knochendichtemessungen sowie ärztliche Kontrollen helfen, die Gesundheit der Knochen im Überblick zu behalten und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Insbesondere bei Risikogruppen wie Frauen nach der Menopause und älteren Menschen ist die Prävention bereits in früheren Lebensjahren essenziell, um die Knochengesundheit zu erhalten und das Frakturrisiko zu senken.
Tipp: Mache gerne den Selbsttest im zugehörigen Beitrag, um dein persönliches Osteoporose-Risiko zu testen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du präventiv gegen Osteoporose vorgehen kannst, dann wirf gerne einen Blick in den zugehörigen Beitrag.
Osteoporose ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die das Skelettsystem betrifft und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Frakturen und Einschränkungen der Mobilität führen kann. Osteoporose kann jedoch durch präventive Maßnahmen und eine frühzeitige Diagnose gut behandelt werden. Indem du auf eine gesunde Lebensweise achtest und mögliche Risikofaktoren minimierst, kannst du dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Frakturen zu reduzieren und dir somit auch in hohen Lebensjahren eine gute Lebensqualität zu erhalten.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.