Artikel: Eisbrecher: Teambuilding für remote Teams

Suchst du nach Aktivitäten, die du mit deinem remote arbeitenden Team durchführen kannst – beispielsweise um euch besser kennenzulernen oder euch nach einem langen Meeting wieder zu aktivieren? Oder möchtest du eines deiner Online-Meetings oder Workshops etwas aufpeppen, um deine Teammitglieder besser zu erreichen? Wenn Teams überwiegend online zusammenarbeiten, ist es besonders wichtig, dem sozialen Miteinander ganz bewusst Zeit und Raum zu geben. Daher sind remote Teamaktivitäten eine sehr gute und wichtige Maßnahme, um den Zusammenhalt im Team aufrecht zu erhalten und gegenseitiges Vertrauen zu fördern. Besonders gut eignen sich hier sogenannte Eisbrecher-Aktivitäten, die unkompliziert und ohne große Vorbereitung beispielsweise vor einem Meeting durchgeführt werden können. Die Anleitung einer Reihe solcher Eisbrecher findest du in diesem Beitrag.

Check In & Check Out

Ein Meeting mit einem kurzen Check In zu starten bzw. mit einem Check Out zu beenden, ist die wohl einfachste und zugleich eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit, das Wir-Gefühl im Team zu stärken. Das Ziel eines Check Ins kann z.B. das gedankliche Ankommen im Meeting, ein kurzer Stimmungscheck oder das Herstellen einer positiven Atmosphäre sein. Daneben stehen bei einem Check Out der Stimmungscheck und der positive Abschluss im Vordergrund. Sowohl beim Check In als auch beim Check Out sollte eine Dauer von ca. einer Minute pro Person eingeplant werden.
Bei dieser Übung wird zu Beginn bzw. zum Ende eines Meetings eine Frage in den Raum gestellt, zu der alle Teammitglieder kurz ihre Gedanken äußern. Diese werden nicht kommentiert oder bewertet.

Fragen für den Check In können beispielsweise sein:

Wie sieht deine aktuelle Stimmung aus? Male sie auf und halte das Bild in die Kamera.
Was war dein Highlight bisher in dieser Woche?
Wann ist unser Meeting für dich heute ein Erfolg?
Worauf freust du dich in dieser Woche besonders?
Welche unserer Stärken als Team könnten heute nützlich sein?
Welcher historischen Persönlichkeit wärst du gerne begegnet und was hättet ihr besprochen?

Fragen für den Check Out können dagegen sein:

Auf einer Skala von 1 bis 5: Wie zufrieden bist du heute mit dir (oder alternativ: mit dem Team)?
Wie geht es dir jetzt?
Was hast du heute genossen?
Was nimmst du heute mit? Male deine Erkenntnis auf einen Zettel und halte ihn in die Kamera.
Wenn deine Stimmung das Wetter wäre, wie sähe es jetzt aus?

Fun Fact

Die Übung Fun Fact ist zum Kennenlernen der Teammitglieder untereinander und als Gesprächseinstieg geeignet. Insgesamt sollte hier eine Dauer von ca. 2 bis 3 Minuten pro Person eingeplant werden.
Zu Beginn der Aktivität überlegen sich alle Personen in der Gruppe einen Fun Fact, d.h. eine interessante oder überraschende Information über sich selbst. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Beispiele für Fun Facts können z.B. die folgenden sein:

„Ich war Fallschirmspringen in Costa Rica.”
„Ich habe noch einen Milchzahn.”
„Ich war Jugendmeister:in im Skateboarden.”

Nachdem sich alle Teilnehmenden für einen lustigen Fakt über sich selbst entschieden haben, können sie dir als Moderator:in ihren Fun Fact als Nachricht über den Chat zukommen lassen. Anschließend kannst du die Fun Facts einzeln vorlesen und die Gruppe raten lassen, zu welcher Person er gehört. Diese Übung lässt sich ebenfalls prima mit einer Kennenlernrunde verbinden.

Sollte euer Videoprogramm keine direkten schriftlichen Nachrichten ermöglichen, bietet sich diese Variante an: Bitte alle Personen im Team, sich eine Lüge und einen Fakt über sich selber zu überlegen. Anschließend präsentieren die Teammitglieder einzeln ihre beide Geschichten. Das restliche Team kann dann abstimmen, welche Geschichte es für wahr bzw. unwahr hält.

Fragen-Bingo

Mit dem Fragen-Bingo können du und dein Team euch besser kennenlernen. Dafür musst du lediglich eine Liste mit Fragen vorbereiten und diese durchnummerieren. Dann kann eine Person aus der Gruppe beginnen und eine Nummer nennen. Du liest die entsprechende Frage vor und das Teammitglied beantwortet die Frage. Anschließend darf er oder sie eine andere Person aus dem Team aussuchen, die fortfährt und ebenfalls eine Nummer nennt. Ihr könnt so viele Runden spielen, wie ihr Lust, Zeit oder Fragen habt. Beispiele für Fragen könnten u.a. die folgenden sein:

An welchem Ort verbringst du am liebsten deine Zeit?
Welche Superkraft hättest du gerne?
Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
Hast du schon einmal einen Promi getroffen?
Was würdest du deinem 18-jährigen Ich raten?
Welches war dein schönster Urlaub?
Welchen Hintergrund hast du auf deinem PC und warum?

Alle, die …

Befindest du dich mit deinem Team in einem Online-Meeting, kannst du diese Übung nutzen, um die Teilnehmenden zu aktivieren oder um euch untereinander besser kennenzulernen. Bitte dafür alle Personen in der Gruppe, ihre Kamera auszuschalten. Lies nun einen Satz vor und bitte alle, auf die dieser Satz zutrifft, ihre Kamera wieder anzuschalten. Je nach Zeit und Lust können diese Personen natürlich kurz etwas dazu erzählen. Dann schalten alle die Kamera wieder aus und es geht mit dem nächsten Satz weiter.
Beispiele für Sätze, die für diese Aktivität geeignet sind, können z.B. die folgenden sein:

Alle, die heute super ausgeschlafen sind.
Alle, die mit Kindern im Homeoffice sind.
Alle, die heute schon Sport gemacht haben.
Alle, die schon von Beginn an bei diesem Projekt dabei sind.
Alle die, die denken, wir liegen noch gut im Rennen.
Alle die, die heute schon parallel E-Mails beantwortet haben.

Als alternative Variante dieser Übung kannst du die Gruppe dazu einladen, sich selbst weitere Sätze auszudenken. Hierfür kannst du den Satz auch in Ich habe noch nie … umstellen. Je nach Setting lassen sich bei dieser Variante auch persönlichere Fragen gut einbauen.

Gegenstand in die Kamera halten

Bei dieser Übung bittest du alle Teilnehmenden, einen Gegenstand auszusuchen, den sie am Arbeitsplatz griffbereit haben. Der Reihe nach hält nun jedes Teammitglied seinen Gegenstand in die Kamera, stellt ihn den anderen Teilnehmenden vor und erzählt zum Beispiel, was sie oder er mit diesem Gegenstand verbindet. Diese Übung dient sowohl als Aktivierung als auch zum besseren Kennenlernen untereinander. Außerdem lassen sich mit dieser Aktivität gleichzeitig Parallelen zum aktuellen Projekt oder der Zusammenarbeit ziehen. Hier könnte ein Beispiel sein: „Unser Projekt ist für mich wie ein Glas Wasser – halbvoll und wir haben noch die Hälfte vor uns”.

Aufstehen und Dinge suchen

Diese Aktivität beginnt damit, dass du entweder eine Farbe nennst oder eine:n der Teilnehmenden bittest, dies zu tun. Jede:r muss nun einen Gegenstand in der entsprechenden Farbe in seiner Umgebung suchen und in die Kamera halten. Anschließend kann jede:r kurz etwas über den eigenen Gegenstand erzählen. Alternativ könnt ihr daraus auch eine Teamaufgabe machen, indem ihr beispielsweise die Zeit messt, bis alle mit einem Gegenstand zurück vor der Kamera sind. Bei der nächsten Farbe ist es eure Aufgabe, schneller zu werden und eure Teamzeit entsprechend zu verbessern.
Insgesamt zielt diese Aktivität darauf ab, die Teilnehmenden zu aktivieren und gemeinsam Spaß zu haben. Die durchschnittliche Dauer dieser Übung liegt dabei idealerweise zwischen 5 und 10 Minuten.

Wie du gesehen hast, gibt es viele Übungen, die du auch virtuell mit deinem Team ohne großen Aufwand durchführen kannst. Probiert gerne gemeinsam ein paar der Aktivitäten aus und reflektiert, welche euch am besten gefallen haben. Bei der Umsetzung wünschen wir euch viel Spaß!