Besser mit Unterforderung umgehen: 4 Strategien

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Hast du auf der Arbeit Langeweile, weil du so wenig zu tun hast? Bist du mit der Erledigung deiner Aufgaben immer schneller fertig als erwartet, sodass du dich häufig im Leerlauf befindest? Oder bemerkst du, dass sich in deiner Arbeit immer mehr Fehler einschleichen, weil du zunehmend unmotiviert bist? All diese Indizien weisen auf eine Unterforderung hin, welche sich genauso negativ auf unsere Psyche auswirken kann wie eine dauerhafte Überforderung. In diesem Beitrag erfährst du daher alles rund um diese Fragen und lernst 4 bewährte Strategien kennen, die dir dabei helfen können, mit unterfordernden Situationen im (Arbeits-)Alltag umzugehen.
Hinweis: Wenn du dich zunächst genauer über die Anzeichen von (beruflicher) Unterforderung und die damit zusammenhängenden Verhaltensweisen informieren möchtest, dann wirf einen Blick in den zugehörigen Beitrag.

Selbstreflexion: Ist die Unterforderung unausweichlich?

Je nach Ursache und Ausprägung deiner individuellen Situation bieten sich verschiedene Maßnahmen an, um deine Unterforderung zu mindern oder gänzlich aufzulösen. Hierfür ist es im ersten Schritt hilfreich, dir selbst genaue Gedanken zu deiner aktuellen Lage zu machen. Nimm dir also kurz einige Minuten Zeit und stelle dir die folgenden Fragen, bevor du dich den Strategien gegen Unterforderung widmest:
  1. Was genau langweilt dich bei der Arbeit und warum?
  2. Bei welchen Aufgaben schindest du regelmäßig Zeit, um beschäftigt zu wirken, und wie viel?
  3. Was macht dir Spaß und was eher nicht? Was wünschst du dir für die Zukunft?
Mache dir, wenn du möchtest, ein paar Notizen dazu. Die Beantwortung dieser Fragen hilft dir dabei, deine persönlichen Unterforderungsmuster zu erkennen und mit den folgenden Strategien gezielt daran zu arbeiten, sie zu bewältigen.

Strategie 1: Suche das Gespräch mit der Führungskraft

Deine Führungskraft sollte daran interessiert sein, dass du motiviert und ausgelastet bist. Aus diesem Grund kann ein Gespräch mit ihr hilfreich sein, da sie ggf. noch nichts von deiner Unterforderung weiß. Setze im Gespräch mit ihr daher den Fokus auf deinen Wunsch nach mehr Herausforderungen und Weiterentwicklung anstatt auf deine aktuelle Unzufriedenheit. So gestaltest du das Gespräch konstruktiver und vermittelst Engagement und Motivation. Die folgenden Fragen können dir in Vorbereitung auf das Gespräch ebenfalls helfen, um Lösungsvorschläge zu finden, die dir zusagen:
  • Kannst du andere oder neue Aufgaben übernehmen?
  • Kannst du eigene Ideen einbringen, z.B. für die Optimierung der bestehenden Abläufe?
  • Kannst du neue Projekte anstoßen?
  • Gibt es Möglichkeiten zur Weiterbildung?
  • Vielleicht änderst du die Rahmenbedingungen durch einen räumlichen Arbeitsplatzwechsel, flexiblere Zeitmodelle oder mehr Freiheiten?
  • Wäre eine Beförderung oder Versetzung in deinem Interesse? Wenn ja, teile das deiner Führungskraft mit.
Tipp: Überlege dir vor dem Gespräch, was du erreichen möchtest und welche Themen du ansprechen kannst. Dies hängt sehr von deinen Wünschen und deiner Persönlichkeit ab, aber auch von deinem Verhältnis zur Führungskraft. Solltest du das Gefühl haben, dass die Arbeit in deinem Team ungleich verteilt ist, kannst du auch Kolleg:innen fragen, ob du diese unterstützen und ihnen Arbeit abnehmen kannst.

Strategie 2: Passe deine Arbeitsweise & Aufgaben an

Eine weitere Möglichkeit, deine Unterforderung zu mindern, kann das Verändern deiner Arbeitsweise sein. Setze dir hierfür beispielsweise klare Ziele, damit du Erfolgserlebnisse hast, führe dir die Auswirkung deiner Arbeit auf das gesamte Unternehmen vor Augen und probiere aus, ob und wie du deine Arbeitsabläufe verbessern kannst. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dich durch eine Weiterbildung für neue Aufgabenfelder oder eine neue berufliche Herausforderung zu qualifizieren. Je nachdem, ob du eine solche Weiterbildung berufsbegleitend oder in deiner Freizeit umsetzen kannst, solltest du diesen Schritt mit deiner Führungskraft besprechen.
Tipp: Wenn auf deiner Arbeit zurzeit keine Änderung möglich ist, kannst du ebenfalls deine Freizeit herausfordernder gestalten. Hierzu eignen sich Sport und intellektuell anspruchsvolle Hobbys, wie beispielsweise das Erlernen einer Sprache oder eines Instrumentes. Hier kannst du dir ehrgeizige Ziele setzen, um dich entsprechend zu fordern.

Strategie 3: Nimm an einer Job-Rotation teil (sofern möglich)

Eine effektive Strategie, um Unterforderung am Arbeitsplatz zu überwinden, ist die Teilnahme an einem Job-Rotationsprogramm. Eine Job-Rotation ermöglicht es dir, verschiedene Aufgaben oder Positionen innerhalb deines Unternehmens zu übernehmen, was nicht nur frische Herausforderungen bietet, sondern auch dazu beiträgt, deine Fähigkeiten und Perspektiven zu erweitern. Du kannst bei deiner Führungskraft oder der Personalabteilung nach Möglichkeiten für eine Job-Rotation fragen, die deinen Interessen und beruflichen Zielen entspricht. Dadurch kannst du nicht nur die Monotonie durchbrechen, sondern auch neue Kompetenzen erwerben und deinen beruflichen Horizont erweitern.

Strategie 4: Initiiere selbstständige Projekte (sofern möglich)

Eine weitere Möglichkeit, der Unterforderung entgegenzuwirken, besteht darin, selbstständig Projekte oder Initiativen innerhalb deines Unternehmens zu starten. Identifiziere Bereiche oder Prozesse, die verbessert oder optimiert werden können, und entwickle konkrete Vorschläge zur Umsetzung. Wenn du der Meinung bist, dass du unterfordert bist, weil dir bestimmte Aufgaben fehlen, die dich motivieren, dann nutze die Gelegenheit, diese Aufgaben selbst zu schaffen. Präsentiere deine Ideen deiner Führungskraft oder dem relevanten Team und zeige dein Engagement für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Selbstständige Projekte ermöglichen nicht nur mehr Herausforderung, sondern auch die Möglichkeit, deine kreativen Ideen in die Tat umzusetzen und einen positiven Einfluss auf die Organisation auszuüben.
Hinweis: In seltenen Situationen kann es auch vorkommen, dass eine Person absichtlich unterbeschäftigt wird. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn eine Person gemobbt oder diskriminiert wird. Wenn du das Gefühl hast, dass dies auf deine Situation zutrifft, so findest du Unterstützung in den Beiträgen zum Thema Diskriminierung, Mobbing und natürlich bei den dort angegebenen Ansprechpersonen.

In diesem Beitrag hast du von verschiedenen Strategien erfahren, wie du Unterforderung am Arbeitsplatz bewältigen kannst. Probiere sie bei Gelegenheit einfach mal aus und ergreife so aktiv Maßnahmen, um mehr Herausforderung und Erfüllung in deiner Arbeit zu finden. Solltest du weitere Unterstützung benötigen, stehen dir die hier angegebenen Ansprechpersonen jederzeit – auf Wunsch auch anonym – zur Verfügung, um dich auf deinem Weg zur Überwindung der Unterforderung zu begleiten.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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