Schulischen Leistungsdruck bei Kindern verstehen

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Fragst du dich, wie sich (schulischer) Leistungsdruck bei Kindern zeigen kann? Machst du dir Sorgen, dass dein Kind unter hohem Druck steht? Oder suchst du nach Möglichkeiten, wie du dein Kind in einer solchen Situation am besten unterstützen kannst? In diesem Beitrag erhältst du wesentliche Informationen zu den Folgen und Ängsten im Zusammenhang mit Leistungsdruck sowie erste Tipps zum erfolgreichen Umgang mit diesen Herausforderungen.
Tipp: Solltest du dir zusätzlich praktische Übungen wünschen, die sich in euren Alltag integrieren lassen und mit denen ihr das Druckgefühl senken könnt, dann schau gerne in die separate Übung hier in der Mediathek.

Leistungsdruck & dessen Folgen

Schulischer Leistungsdruck ist psychologischer Stress, der von Kindern individuell sehr unterschiedlich empfunden wird. Was für das eine Kind „nur nervig” ist, macht einem anderen Stress und belastet dessen Psyche. Dieser Stress wird bei Kindern auf unterschiedliche Weise nach außen hin sichtbar, wie die folgenden Beispiele demonstrieren:
  • dein Kind erlebt schlaflose Nächte vor der nächsten Klassenarbeit
  • das Referat in der Schule sorgt für Streit und Tränen zu Hause
  • dein Kind ist total nervös und hat immer Bauchschmerzen, wenn ein Test ansteht
Wie du vermutlich schon erahnen kannst, ist Leistungsdruck leider ein ständiger Begleiter von Kindern im Schulalltag. Wird er jedoch zu viel und dauert zu lange an, dann leidet die Gesundheit – das ist bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. So bekräftigen bereits aktuelle Studien, dass ein andauernder hoher Leistungsdruck und Stress bei Kindern zu einem erhöhten Risiko für Depressionen sowie Angststörungen führt.

Ursachen von Leistungsdruck

Damit du deinem Kind die nötige Entlastung ermöglichen kannst, ist es wichtig, die Ursachen hinter dem empfundenen Leistungsdruck zu verstehen. Denn dieser Druck kann ganz verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Noten, Prüfungen sowie der Wettbewerb mit Gleichaltrigen. Und natürlich auch die Erwartungen von Lehrkräften, Eltern und dem Kind selbst. Insgesamt lassen sich also zwei Hauptarten von Ursachen unterscheiden: innere und äußere.
Kommt der Druck von innen, also vom Kind selbst, wird von inneren Ursachen gesprochen. Damit sind alle Momente gemeint, in denen sich Kinder selbst unter Druck setzen, z.B. wenn sie glauben, bestimmte Ziele oder Erwartungen erfüllen zu müssen. Gründe dafür können z.B. der Wunsch nach Anerkennung oder der ständige Vergleich mit anderen sein – viel zu oft auch mit den eigenen Geschwistern.
Tipp: Um mit den inneren Ursachen umgehen zu können, ist es für dein Kind wichtig zu verstehen, was es von sich selbst erwartet. Ein Gespräch zwischen dir als Elternteil und deinem Kind über das, was es genau belastet, kann hierbei schon sehr hilfreich sein.
Allerdings setzen sich Kinder nicht nur selbst unter Druck, oft wird dieser auch von anderen Personen oder Faktoren ausgelöst. In diesem Fall wird von externen Ursachen gesprochen. Hierbei sind es häufig Eltern, die – oft ohne es zu merken und zu wollen – Druck auf ihre Kinder ausüben. Für dich als Elternteil ist es daher hilfreich, wenn du dir u. a. die folgenden Fragen stellst:
  • Welche Erwartungen habe ich an mein Kind? Und kann mein Kind diese überhaupt so erfüllen, wie ich es möchte?
  • Wie können meine Erwartungen die Entwicklung meines Kindes beeinflussen?
Um mit deinem Kind über dessen Ängste, Sorgen und Druckgefühle zu sprechen, ist es hilfreich, dass du als Elternteil stets auch deine eigenen Erwartungen und Haltungen reflektierst. So wird es dir leichter fallen, einen offenen Austausch zwischen euch zu ermöglichen, ohne deine eigenen Erwartungen unbewusst auf dein Kind zu übertragen.

Zusammenhang zwischen Leistungsdruck & Angst

Leistungsdruck tritt meistens gemeinsam mit den bei Kindern bestehenden Ängsten auf. Das können z.B. die Ängste sein, nicht gut genug zu sein, negativ aufzufallen oder Fehler zu machen. Solche Ängste können den Druck zusätzlich verstärken und erfordern daher besondere Aufmerksamkeit. Denn besonders wenn Kindern Fehler unterlaufen, neigen sie dazu, zu glauben, dass sie dadurch weniger geliebt werden oder dass ihre Zukunft gefährdet ist.
Doch wie kannst du als Elternteil nun das durch Angst verstärkte Druckgefühl bei deinem Kind senken? Als Elternteil spielst du, wie bereits deutlich wurde, eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Leistungsdrucks deines Kindes. Daher helfen dir die folgenden grundlegenden Haltungen dabei, den Leistungsdruck sowie die Angst deines Kindes zu vermindern:
  • Eine offene und ehrliche Kommunikation mit deinem Kind unterstützt es dabei, den eigenen Weg zu finden. Versuche dabei, keine Themen zu tabuisieren und die Gefühle deines Kindes zu respektieren. Das hilft euch dabei, Gespräche auf Augenhöhe zu führen.
  • Als Erwachsene wissen wir bereits, dass Fehler Teil des Lebens sind. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen, da wir anschließend aus ihnen lernen und uns verbessern können. Nur weil wir einen Fehler gemacht haben, bedeutet das deshalb nicht, dass unsere Arbeit oder unser Wert als Mensch gemindert wird. Dieses Verständnis fehlt Kindern oft noch. Hilf daher deinem Kind dabei, Fehler als Möglichkeiten zu begreifen und ermutige es dazu, sich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
  • Kinder benötigen stets die Gewissheit, dass sie von ihren Eltern – unabhängig von den eigenen Leistungen – bedingungslos geliebt und geschätzt werden. Mache daher z.B. gemeinsame Unternehmungen und gestalte deine Kommunikation dem Kind gegenüber nicht abhängig von dessen Noten. Signalisiere stattdessen stets deine Unterstützung, dein Wohlwollen und dein Vertrauen. Das hilft deinem Kind u. a. dabei, auch den eigenen Selbstwert nicht von Leistungen abhängig zu machen.

In diesem Beitrag hast du viel darüber erfahren, wie du dein Kind bei Leistungsdruck und damit zusammenhängenden Ängsten unterstützen kannst. In einer separaten Übung findest du Beispiele, wie ihr diese Themen einfach in euren Alltag integrieren und so den empfundenen Leistungsdruck besser bewältigen könnt. Zudem stehen dir hier weitere Inhalte zur Verfügung, die dir bei der Kommunikation und der Erziehung deines Kindes helfen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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