Long COVID: Unterstützung am Arbeitsplatz

Beitrag
Bist du besorgt darüber, wie sich Long COVID auf deine Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz auswirken könnte und wie du am besten damit umgehst? Fragst du dich, welche Unterstützungsmaßnahmen dir als betroffenem Teammitglied zur Verfügung stehen? Oder welche Anpassungen vom Arbeitgeber ergriffen werden können, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Long COVID bei Mitarbeitenden zu bewältigen und ihre Produktivität zu erhalten? Da Long COVID tatsächlich erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit von Betroffenen haben kann, erfährst du in diesem Beitrag, wie du diese Herausforderungen im beruflichen Kontext bewältigen und die bestmögliche Unterstützung am Arbeitsplatz finden bzw. bieten kannst.
Hinweis: Long COVID betrifft eine wachsende Zahl von Menschen, die zuvor eine COVID-19-Infektion hatten. Diese Erkrankung kann sich über Wochen oder Monate hinziehen und zu anhaltenden Symptomen wie Erschöpfung, Atembeschwerden, Muskelschmerzen sowie kognitiven Beeinträchtigungen führen. Wenn du detailliertere Informationen über Long COVID erhalten möchtest, dann wirf einen Blick in den zugehörigen Beitrag.

Kommunikation & Offenheit als Schlüssel

Für Mitarbeitende, die mit Long COVID leben, ist es wichtig, offen und ehrlich mit ihren Vorgesetzten und Kolleg:innen über ihre gesundheitlichen Herausforderungen zu kommunizieren. Ein offener Dialog ermöglicht es, Unterstützung zu erhalten und individuelle Anpassungen am Arbeitsplatz zu besprechen. Arbeitnehmende sollten ihren Arbeitgeber darüber informieren, wie sich ihre Symptome auf ihre Leistungsfähigkeit auswirken, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können. Traue dich, als betroffene Person auf deine:n Vorgesetzte:n zuzugehen und sprich offen mit ihm bzw. ihr über deine damit einhergehenden Beschwerden. So könnt ihr gemeinsam eine Lösung finden, um deine Arbeitsbelastung zu reduzieren und deine Gesundheit bestmöglich zu unterstützen.
Hinweis: Die offene Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten ist entscheidend, um individuelle Unterstützung und Anpassungen am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Sie schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeitende mit Long COVID sich unterstützt und verstanden fühlen.

Flexibilität bei der Arbeitszeit

Für Menschen, die unter Long COVID leiden, können die Symptome im Laufe des Tages variieren. Zum Beispiel erleben einige Menschen morgens vermehrte Erschöpfung, während andere nachmittags stärker betroffen sind. In solchen Fällen ist es entscheidend, dass Arbeitgeber die Möglichkeit in Betracht ziehen, flexible Arbeitszeiten anzubieten. Das erlaubt es betroffenen Mitarbeitenden zu arbeiten, wenn sie sich am besten fühlen. Sollte eine betroffene Person beispielsweise Schwierigkeiten haben, sich morgens zu konzentrieren und sich am späten Vormittag bzw. frühen Nachmittag besser fühlen, kannst du der Person als Arbeitgeber:in ermöglichen, ihre Arbeitszeit in diesem Zeitraum festzulegen, um ihre produktivsten Stunden optimal zu nutzen.
Hinweis: Eine flexible Arbeitszeit ermöglicht Menschen mit Long COVID, ihre Arbeitszeit an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen und gleichzeitig produktiv sowie effektiv zu bleiben. Es ist eine wichtige Maßnahme, um sicherzustellen, dass sie die erforderliche Erholungszeit erhalten, um ihre Gesundheit zu unterstützen.

Telearbeit & Homeoffice

Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, kann für Menschen, die von Long COVID betroffen sind, von erheblichem Vorteil sein. Diese Option ermöglicht es ihnen, in einer Umgebung zu arbeiten, die sie besser kontrollieren können, und bietet die Flexibilität, ihre Arbeitszeit an ihre wechselnden Symptome anzupassen. Solltest du als betroffene Person beispielsweise in einem lauten Büro aufgrund kognitiver Einschränkungen Konzentrationsschwierigkeiten haben, kannst du deinen Arbeitgeber darum bitten, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen, um dir eine ruhigere Umgebung zu schaffen.
Hinweis: Die Bereitstellung von Telearbeits- und Homeoffice-Optionen zeigt nicht nur das Verständnis und die Rücksichtnahme des Arbeitgebers, sondern ermöglicht es den Betroffenen auch, weiterhin produktiv zu sein, ohne ihre Gesundheit zu gefährden. Dies kann dazu beitragen, den Stress und die Belastung zu reduzieren, die mit der Arbeit in einem traditionellen Büro verbunden sind, und die Genesung unterstützen.

Reduzierte Arbeitsbelastung

Eine verringerte Arbeitsbelastung kann für Menschen mit Long COVID entscheidend sein. Vorgesetzte sollten in Betracht ziehen, die Arbeitslast zu reduzieren oder die Anzahl der Aufgaben anzupassen. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Projekte verschoben werden oder dass Kolleg:innen unterstützende Aufgaben übernehmen, um die betroffenen Mitarbeitenden zu entlasten. Solltest du als Arbeitgeber:in beispielsweise merken, dass eine Mitarbeiterin aufgrund von Long COVID mit chronischer Müdigkeit zu kämpfen hat, kannst du ihre Arbeitsbelastung anpassen, indem du ihre wöchentliche Stundenanzahl reduzierst und zusätzliche Pausen während des Arbeitstags ermöglichst.
Hinweis: Die Anpassung der Arbeitsbelastung zeigt nicht nur Empathie und Fürsorge seitens des Arbeitgebers, sondern ermöglicht es den betroffenen Mitarbeitenden auch, ihre Gesundheit zu priorisieren, ohne ihre beruflichen Verpflichtungen zu vernachlässigen. Dies kann dazu beitragen, den Stress und den Druck zu minimieren, der mit der Bewältigung eines vollen Arbeitspensums einhergeht, und den Genesungsprozess unterstützen.

Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz

Für Menschen mit Long COVID können körperliche Beschwerden wie Muskelschmerzen und Atembeschwerden besonders belastend sein. Arbeitgeber sollten ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz in Erwägung ziehen, um den Komfort und die Gesundheit der betroffenen Mitarbeitenden zu verbessern. Dies kann die Bereitstellung von ergonomischem Mobiliar oder die Einrichtung eines ruhigen Arbeitsbereichs umfassen. Stell dir vor, ein Mitarbeiter hat Atembeschwerden und findet es unangenehm, lange Zeit am Schreibtisch zu sitzen. Durch einen höhenverstellbaren Schreibtisch bietest du ihm die Möglichkeit, zwischen Sitzen bzw. Stehen zu variieren, seine Atmung zu erleichtern und kannst ihn so bei seinen Beschwerden unterstützen.
Hinweis: Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz tragen dazu bei, physische Beschwerden zu minimieren und die Produktivität der betroffenen Mitarbeitenden zu fördern. Dies zeigt die Bereitschaft des Arbeitgebers, auf die individuellen Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden einzugehen und eine unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen.

Unterstützende Gemeinschaft

Eine unterstützende Gemeinschaft am Arbeitsplatz kann einen großen Unterschied machen. Arbeitgeber können Schulungen und Sensibilisierungskampagnen durchführen, um Kolleg:innen über Long COVID aufzuklären und das Mitgefühl zu fördern. Dies kann dazu beitragen, das Stigma zu reduzieren und ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Wenn ein Teammitglied beispielsweise nach einer langen Krankheitspause aufgrund von Long COVID an den Arbeitsplatz zurückkehrt, kannst du als Arbeitgeber:in eine kurze Schulung für das Team organisieren, um alle über die Herausforderungen von Long COVID aufzuklären und Empathie zu fördern. So erfahren die Teamkolleg:innen, wie sie Anzeichen von Überlastung erkennen und Unterstützung anbieten können.
Hinweis: Eine unterstützende Gemeinschaft am Arbeitsplatz kann dazu beitragen, das Wohlbefinden von Mitarbeitenden mit Long COVID zu verbessern und ihre Integration ins Team zu fördern. Dies trägt nicht nur zur Genesung bei, sondern stärkt auch das Arbeitsumfeld insgesamt.

Beratung & psychologische Unterstützung

Die psychische Gesundheit kann bei Menschen mit Long COVID stark beeinträchtigt sein. Arbeitgeber sollten Zugang zu psychologischer Unterstützung und Beratungsdiensten anbieten, um den betroffenen Mitarbeitenden bei der Bewältigung von Ängsten, Depressionen und Stress zu helfen. Stell dir vor, eine Mitarbeiterin mit Long COVID erlebt anhaltende Ängste und Depressionen aufgrund ihrer Symptome und Unsicherheit über die Genesung. Als Arbeitgeber:in kannst du ihr Zugang zu einem betrieblichen Beratungsdienst anbieten, der ihr professionelle Unterstützung und Ratschläge zur Bewältigung ihrer psychischen Gesundheitsprobleme bietet. Alternativ könntest du ihr eine Liste von psychologischen Fachpersonen zur Verfügung stellen, bei denen sie Unterstützung suchen kann.
Hinweis: Die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung und Beratungsdiensten ist entscheidend, um die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden mit Long COVID zu fördern. Dies ermöglicht es ihnen, ihre psychischen Gesundheitsprobleme anzugehen, ihre Resilienz aufzubauen und in der Arbeitswelt erfolgreich zu sein.

In diesem Beitrag hast du erfahren, wie Menschen mit Long COVID im beruflichen Umfeld unterstützt werden können und welche Maßnahmen Arbeitgeber ergreifen können, um Betroffenen zu helfen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitnehmende offen über ihre gesundheitlichen Herausforderungen sprechen und gemeinsam mit ihren Vorgesetzten individuelle Anpassungen am Arbeitsplatz erörtern. Durch Mitgefühl, Verständnis und flexible Maßnahmen können Arbeitgeber dazu beitragen, dass ihre Mitarbeitenden erfolgreich mit Long COVID umgehen und weiterhin wertvolle Beiträge in ihren beruflichen Rollen leisten können. Wenn du dich weiterführend zu diesem Thema informieren möchtest, wirf gerne einen Blick in weitere Inhalte in dieser Mediathek. Außerdem stehen dir die hier hinterlegten Ansprechpersonen jederzeit – auf Wunsch auch anonym – zur Verfügung. Für die Zukunft wünschen wir dir alles Gute.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Borussia Dortmund

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Diese Website verwendet nur notwendige Cookies, die keine personenbezogenen Daten enthalten. Details findest du in unserem Datenschutzhinweis.


Mit einem Klick auf "Zum Angebot" akzeptierst du unsere Nutzungsbedingungen.