Motivation der Mitarbeitenden steigern

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Kennst du solche Momente von dir selber oder von anderen? Du bist unzufrieden, mürrisch und dir fehlt jede Motivation? Oder du hast den Eindruck, dass eine solche Unzufriedenheit in deinem Team vorherrscht? Häufig ist das ein diffuses Gefühl, das sich nicht exakt begründen oder beschreiben lässt. Das liegt daran, dass Unzufriedenheit oft dadurch entsteht, dass unsere psychologischen Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind.
Wenn physiologische, also körperliche Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen vernachlässigt werden, sendet uns unser Körper schnell eindeutige Signale. Die Anzeichen dafür, dass unsere psychologischen Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, sind in der Regel schwieriger zu deuten.
Im Folgenden werden dir vier zentrale psychologische Grundbedürfnisse vorgestellt. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie du diese in deiner Führung berücksichtigen und damit zur Motivation deiner Mitarbeitenden beitragen kannst.

Kompetenzerleben

Menschen streben danach, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in ihre Tätigkeit einzubringen. Das Gefühl, mit den eigenen Ressourcen etwas bewirken und gestalten zu können, erfüllt uns mit Zufriedenheit. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen, kannst du Folgendes tun:
  • Achte darauf, dass du deinen Mitarbeitenden Aufgaben gibst, die ihren Stärken entsprechen. Idealerweise ist die Aufgabe herausfordernd und bietet die Möglichkeit zu lernen, ohne dabei überfordernd zu sein.
  • Frage deine Mitarbeitenden, welche Aufgaben sie gerne übernehmen möchten, was ihnen Spaß macht und was sie gut können.
  • Bespreche mit deinem Team gemeinsam, wo ihr Stärken und Potentiale seht, und verteilt die Aufgaben dementsprechend.

Autonomie

Das Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Freiraum ist tief in uns verwurzelt. Wenn Menschen entscheiden und gestalten dürfen, übernehmen sie gleichzeitig auch Verantwortung für ihre Handlungen und die Ergebnisse. Natürlich entscheidet der Grad der Kompetenz der Mitarbeitenden darüber, wie groß der Entscheidungsspielraum sein kann. Je kompetenter ein:e Mitarbeiter:in ist, desto größer ist das Bedürfnis nach Verantwortung für diese Aufgabe. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du Folgendes tust:
  • Gib deinen Mitarbeitenden explizit Gestaltungsfreiraum bei der Erledigung ihrer Aufgaben.
  • Vereinbare klare Ziele und überlasse dann dem oder der Mitarbeiter:in die Entscheidung, wie die Aufgabe erledigt wird.
  • Wenn jemand in deinem Team über die entsprechenden Kompetenzen verfügt, ermuntere die Person, eigene Ideen in die Aufgabenbewältigung einzubringen und übertrage ihr explizit die Verantwortung für das Ergebnis.

Verbundenheit

Der Mensch ist ein soziales Wesen und hat ein tiefes Bedürfnis nach Verbundenheit. Zum einen geht es dabei um die Verbundenheit mit anderen Menschen, also etwa um stabile soziale Beziehungen und zum anderen um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einem Team. Dabei ist in diesem Zusammenhang die Verbundenheit mit einem Ort und die Identifikation mit einer Tätigkeit oder einem Unternehmen relevant. Um das Gefühl der Verbundenheit zu stärken, kannst du Folgendes tun:
  • Unterstütze deine Mitarbeitenden darin, soziale Beziehungen bei ihrer Arbeit aufzubauen und zu entwickeln. Hilfreich sind hier z.B. Team- oder Partneraufgaben, oder Formate wie Workshops, die den Austausch im Team fördern.
  • Vereinbare mit dem Team gemeinsame Ziele. Diese tragen dazu bei, ein Wir-Gefühl zu entwickeln und stärken die gemeinsame Identifikation mit der Arbeit und den Ergebnissen.
  • Achte auf eine bewusste Gestaltung des Arbeitsplatzes und auf eine angenehme, positive Arbeitsumgebung, damit sich deine Mitarbeitenden wohl und mit ihrem Arbeitsort verbunden fühlen. Frage am besten deine Mitarbeitenden direkt, was sie an ihrem Arbeitsplatz brauchen, um sich wohl zu fühlen. Das können beispielsweise ergonomische Möbel, viel Licht, Pflanzen oder auch Getränke sein.

Sinn

Menschen streben nach Sinn und Erfüllung. Die Frage nach dem „Warum“ ist zentral für die Motivation bei all unseren Handlungen. Wenn wir das Gefühl haben, dass eine Aufgabe überflüssig ist oder keinen Mehrwert bietet, dann fällt es uns sehr schwer, uns für diese Aufgabe zu motivieren. Fehlender Sinn ist eine der häufigsten Ursachen für Demotivation. Um dies bei deinen Mitarbeitenden zu verhindern und ihr Streben nach Sinn zu erfüllen, ist Folgendes hilfreich:
  • Versuche deinen Mitarbeitenden möglichst viele Hintergrundinformationen zu geben, die ihnen helfen, z.B. Entscheidungen besser zu verstehen.
  • Mache deine Entscheidungen gegenüber deinem Team jederzeit transparent. Auch wenn du manchmal Dinge vertreten musst, die du selber nicht optimal findest, erkläre dem Team die Notwendigkeit und den Nutzen. Wenn du selber keinen Sinn in einer Entscheidung siehst, wird dein Team erst recht nicht überzeugt sein.
  • Wenn du eine Aufgabe delegierst, erkläre immer, warum diese Aufgabe wichtig ist und welchen Nutzen sie hat.
  • Sprich mit deinem Team über eure gemeinsame Vision und darüber, was ihr mit eurer Arbeit erreichen möchtet.
  • Lobe deine Mitarbeitenden für gute Arbeit.
Wie du gesehen hast, genügen im Alltag häufig schon kleine Dinge, um grundlegende menschliche Bedürfnisse zu erfüllen und damit positiv auf die Motivation deiner Mitarbeitenden einzuwirken. Es ist ratsam, die psychologischen Grundbedürfnisse ebenfalls in deiner Ausdrucksweise zu berücksichtigen, indem du beispielsweise eine Aufgabe möglichst motivierend delegierst. Um die unterschiedlichen Wirkungen zu verdeutlichen, findest du hier zwei Beispiele:
  • Negatives Beispiel: „Lisa, bitte erledige folgende Dokumentation. Ich weiß, die Aufgabe ist lästig und hilft uns erst mal nicht, aber irgendjemand muss es machen.“
  • Positives Beispiel: „Lisa, ich möchte dich bitten, unserer bisheriges Vorgehen im Projekt zu dokumentieren. Die genaue Dokumentation ist für uns langfristig sehr wichtig, damit wir uns bei kommenden Projekten doppelte Arbeit ersparen können. Ich frage dich, weil du aufgrund deiner fachlichen Kompetenz gut einschätzen kannst, welche Informationen relevant sind und du außerdem tolle, ausdrucksstarke Grafiken erstellen kannst. Wenn du möchtest, kannst du gerne auch Lars bitten, dich dabei zu unterstützen.“

Obwohl die zweite Formulierung deutlich länger ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mitarbeiterin die Aufgabe nun motiviert erledigt, deutlich größer. Solltest du neben diesen Tipps zur erfolgreichen Motivation von Mitarbeitenden noch weitere Fragen haben oder Unterstützung benötigen, informiere dich gerne in unseren weiteren Beiträgen zum Thema positive Führung.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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